Wissenschaftler vermuten darin Basis von Lern- und Erinnerungsvorgängen sowie Suchtgedächtnis
Eine einzige Alkoholgabe führt im Gehirn von Mäusen zu Änderungen an den Synapsen. Zudem bleiben diese deutlich länger bestehen als der Alkohol im Blut messbar ist, sagen Forscher unter Beteiligung der Universität Düsseldorf http://hhu.de . Den Experten nach bilden solche anhaltenden Änderungen an Synapsen die Grundlage von normalen Lern- und Gedächtnisvorgängen und könnten auch die Basis des Suchtgedächtnisses darstellen.
Mitochondrien-Mobilität
Laut den in «PNAS» publizierten Erkenntnissen war nach der Einmalgabe von Alkohol bei den Labortieren zudem eine Erhöhung der Mitochondrien-Mobilität in Nervenzellen im lebenden Hirn zu beobachten – und auch diese Veränderung war nach dem vollständigen Abbau des Ethanols noch messbar, heißt es.
In Drosophila Fruchtfliegen hingegen, so die Forscher, hat die gezielte Blockade dieser Mitochondrien-Mobilität dazu geführt, dass die Fliegen keine positiven Assoziationen mit Alkohol aufbauen konnten. Normalerweise gewöhnen sich Fliegen sehr schnell an den Genuss von Alkohol, aber nach Blockade der Mitochondrien-Mobilität hatten die Fliegen kein Interesse mehr.
Zelluläre Mechanismen
Da die Mobilität der Mitochondrien bei Fliegen und Mäusen eine Rolle bei alkoholbedingten Veränderungen des Gehirns zu spielen scheint, vermuten die Wissenschaftler, dass dieser zelluläre Mechanismus auch beim Menschen von bedeutsam ist. Laut den Fachleuten hatten die Tiere bis zu zwei Tage nach einmaliger Alkoholgabe Schwierigkeiten, korrekte Entscheidungen zu treffen.