Therapie mit Pembrolizumab bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium besser anwendbar
Eine neue kombinierte medikamentöse Therapie bei fortgeschrittenem Hautkrebs von Patienten, deren Tumore nicht operativ entfernt werden konnten, ist sicher und wirksam. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie von NYU Langone Health und des Perlmutter Cancer Center.
Phase-I-Studie erfolgreich
Die neue Medikamentenkombination ist laut den Forschern eine der ersten, die den potenziellen Wert eines lebenden weit verbreiteten Schnupfenvirus, eines Coxsackie-Virus, für die Infektion und das Abtöten von Krebszellen nachweist. Die Phase-I-Studie ist auch unter den ersten, die belegt, das derartige onkolytische Viren sicher die weitverbreiteten Krebstherapien verstärken können, die dem Immunsystem dabei helfen, Krebszellen zu identifizieren und abzutöten. Derzeit sind derartige Immuntherapien bei etwas mehr als einem Drittel der behandelten Patienten bei schrumpfenden Melanomtumoren wirksam.
Die neuen Studienergebnisse zeigen, dass Injektionen mit dem experimentellen Coxsackievirus-Medikament V937 gemeinsam mit Pembrolizumab, einem Immuntherapie-Medikament, das als Keytruda bekannt ist, gut vertragen wurden. Die kombinierte Behandlung führte mit 47 Prozent zu einer Schrumpfung der Melanomtumore um fast die Hälfte. An der Studie nahmen 36 Männer und Frauen teil, die die Behandlung alle paar Wochen für mindestens zwei Jahre erhielten.
Minimale Nebenwirkungen
Laut den Forschern traten die meisten Nebenwirkungen wie Hautausschlag oder Müdigkeit nur minimal auf. Mit 13 Patienten traten bei 36 Prozent der Teilnehmer ernste Immunreaktionen in Leber, Magen oder den Lungen auf. Sie waren den Nebenwirkungen nicht unähnlich, die bei Pembrolizumab alleine auftreten können. Bei 8 Patienten, das entspricht 22 Prozent, die beide Medikamente erhalten hatten, erlebten eine vollständige Remission mit keinen verbleibenden Anzeichen von Hautkrebs. Laut Forschungsleiterin Janice Mehnert sind die ersten Studienergebnisse sehr vielversprechend.
Die Studie hat auch ergeben, dass Patienten, die am wenigsten wahrscheinlich auf die Immuntherapie allein ansprachen, jene waren, die am besten auf die Therapie reagierten. Patienten, die am besten ansprachen, verfügten über weniger der chemischen Rezeptoren PDL1 auf den Oberflächen der Krebszellen, die von Pembrolizumab blockiert wurden. Laut den Forschern sind weitere Tests nötig, um festzustellen, wie V937 den molekularen Aufbau des Gewebes im direkten Umfeld von Tumoren verändert. Laut Mehnert wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob das Virus die Mikroumgebung des Tumors von „freundlich“ in „unfreundlich“ verändert und so die Krebszellen anfälliger für Pembrolizumab macht.
