Von Brita Tüsfeld
Viele Menschen denken jetzt in Corona Zeiten das erste Mal intensiv über Hygiene und Sauberkeit nach. Dazu gehören z. B. die Themen gründliches Händewaschen und Desinfizieren von Gegenständen und Oberflächen, die häufig angefasst werden. Staubputzen, ab und zu den Boden wischen und die Fenster reinigen war für viele schon vor Corona selbstverständlich. Aber wie sieht es mit den versteckten Schmutzfängern aus?
Hier lauern besonders viele Keime, Bakterien, Pilze und Viren
Neben der Toilette befinden sich besonders viele Krankheitserreger in einem Bereich, von dem wir es vielleicht nicht erwarten: in der Küche. Bei unzureichender Reinigung können sich viele Erreger und Pilze z. B. im Spülbecken oder auf der Arbeitsfläche ansiedeln, ebenso wie im Kühlschrank. Gerade dort, wo teilweise sensible Lebensmittel gelagert werden, ist Hygiene das A und O. Dafür ist wichtig, den Innenraum des Kühlschranks regelmässig intensiv zu reinigen und verdorbene Lebensmittel sofort zu entsorgen.
Noch ein Keimherd: Spüllappen und Schwämme. Oft werden Schmutzpartikel nach dem Gebrauch nicht gründlich ausgewaschen, sodass wir sie bei jeder Benutzung verteilen. Das ist im Normalfall nicht besorgniserregend, kann jedoch gesundheitliche Probleme verursachen, wenn der Befall überhandnimmt. Um das zu verhindern, werden am besten waschbare Spültücher verwendet, die man nach jeder zweiten oder dritten Benutzung bei 60 Grad in die Waschmaschine steckt. Wenn Schwämme verwendet werden, die man nicht auswaschen kann, sollte man sie nach kurzer Zeit entsorgen. Besser man verzichtet komplett auf Wegwerfartikel, nicht nur aus Hygiene- sondern auch aus Umweltgründen.
Sensible Oberflächen regelmässig reinigen
Wie oft nimmt man sein Handy in die Hand und hält es sich bei der Benutzung direkt ans Gesicht? Wie häufig fasst man die Fernbedienung an oder Türklinken und Handgriffe? Wie viele Menschen haben vor mir schon den Einkaufswagen benutzt oder mein Wechselgeld in den Fingern gehabt?
Oberflächen und Gegenstände, die viel „Hautkontakt“ haben, sind häufig der Lebensraum von Keimen, Bakterien und Viren. Wenn wir uns die Hände nach dem Einkauf oder Besuch bei Bekannten nicht gründlich waschen oder desinfizieren, können wir Krankheitserreger auf das Lenkrad im Auto übertragen, auf unsere Haustürklinke, Schlüssel und schlimmstenfalls verteilt sich alles im ganzen Haus und auf andere Personen.
Das kann jeder von uns verhindern und so nicht nur die eigene, sondern auch die Gesundheit unserer Familie und fremder Personen schützen. Regelmässiges Reinigen und – wo es Sinn macht – Desinfizieren der betroffenen Flächen und Gegenstände gehört neben gründlichem Händewaschen zu den Dingen, die jeder problemlos tun kann. Vorsicht ist geboten bei Hochglanz und anderen empfindlichen Oberflächen, hier kann es zu Schäden an der Oberfläche durch Desinfektionsmittel kommen.
Auf die richtige Dosierung kommt es an
Übervorsichtig muss keiner sein, denn gefährlich werden Keime und Bakterien nur dann, wenn ihre Zahl zu gross wird. Eine gewisse Menge bestimmter Bakterien z. B. ist sogar wichtig für unsere Gesundheit. Gerade für Kinder ist eine sterile Umgebung eher schädlich, da der Kontakt zu „ungefährlichen“ Schmutzpartikeln etc. fehlt und keine Antikörper gebildet werden – auf diese Weise können später Unverträglichkeiten und Allergien entstehen.
Viren und Pilze sollten hingegen immer so vollständig wie möglich entfernt werden, besonders jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie. Dazu ist es notwendig, besonders häufig benutzte Gegenstände und Oberflächen, deren Material dies verträgt, regelmässig und mehrmals täglich zu desinfizieren. Auch das kann natürlich keine 100 %ige Garantie vor Ansteckung bieten, aber es gibt uns zumindest die Sicherheit, alles, was uns möglich ist, für unsere Gesundheit und die anderer Menschen zu tun.
