Nathalie Detsch Southworth: Künstlerin ‚Nathalie’

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Interview von Cemil Baysal

Mystische Themen

Mit ihren Bildern verführt Nathalie KunstliebhaberInnen in eine Märchenwelt wie aus 1001 Nacht. Bei dieser Märchenreise trifft man auf orientalische Bauwerke mit Kuppeln, Gewölben und Minaretten in prächtigen dunkelvioletten Kolorierungen, durchwoben mit edlen Goldtönen. Geheimnisvolle Schriftzeichen und rätselhafte Symbole vertiefen den Eindruck dieser mystischen Traumwelt. Sie ist keine Person, die viel redet. Sie schafft es, sich anstatt mit Worten auf die schönste Weise in Bildern auszudrücken. 

Die ehemalige Kunstschülerin arbeitet seit 1999 in ihrem eigenen Atelier. Ihre 7-monatigen Reisen nach Afrika, wo sie auch ihren Ehemann kennen lernte, sind für sie immer ein Fundus für Inspiration bei ihrer Malerei. „Meine eigene Symbolsprache und Symbolwelt habe ich schon während des Kunststudiums gepflegt und entdeckt. Ich habe diesen Weg dann weiterverfolgt und weiterentwickelt“, so Nathalie.

Sie habe einen eigenen Stil, den sie gezielt weiterverfolge. Sie sagt: „Ich bin nicht an der konkreten Abbildung interessiert, sondern an Symbolsprachen, die urmenschliche Bedürfnisse, Grundmuster und Gefühle zum Ausdruck bringen. Meine Faszination gilt dem Alten und Ursprünglichen. Ich versuche, Antworten in der Geschichte der Menschheit und in verschiedenen Kulturen darauf zu finden, was es bedeutet, Mensch zu sein.»

Nathalie lebt in einer Welt der Farben und Formen; schon immer. Sie pflegt ihre ganz eigene Wahrnehmung, die einerseits von einer sensiblen Ästhetik, andererseits von unbeschwerter und unverdorbener Freude am Schönen geprägt ist. Ein überaus geheimnisträchtiger Spannungsbogen für ausdrucksstarke Geschichten, die sie in ihren Bildern in beredtes Schweigen hüllt.

Inspirieren lässt sich Nathalie vor allem auf Reisen durch die Begegnung mit anderen Kulturen, durch Bücher der Geschichte, der Kulturen und der Archäologie. Oder auf Ausflügen in Museen und Galerien – und nicht zuletzt durch die fantasievolle Sicht der Kinder, die sie in ihrer Direktheit immer wieder begeistert.

„Andere Kulturen und Muster des Zusammenlebens haben mich immer fasziniert’’, sagt sie. “In unserer Kultur haben wir vieles verloren und verlernt. Ich meine, in fremden Kulturen Werte und Verhaltensmuster gefunden zu haben, die wir bei uns verloren haben. Zudem faszinieren mich natürlich Symbolsprachen aus anderen Kulturen, die auf eine andere Art und Weise menschliche Grundmuster aufzeigen. Diese Grundmuster interpretiere ich neu.”

Die Künstlerin hegt auch eine grosse Liebe zur Kalligrafie. Damit nähert sie sich der Jahrtausende alten chinesischen Tuschmalerei oder auch der arabischen Kalligrafie an.

Magische Themen

Nathalies Themen sind magisch, kultisch und stehen damit einer grellen virtuellen Welt diametral gegenüber. Es sind Bilder, die uns nicht unvertraut erscheinen, aber doch immer wieder einladen, uns auf das einzulassen, was wir mit den Händen nicht fassen und mit den Augen nicht abschliessend begreifen können. Könnte es sein, dass die Malerin gar etwas festhalten möchte, was wir sorglos zu verlieren im Begriffe sind: die Fähigkeit, in uns selbst hineinzuhören und damit unsere Verbindung zu unserem eigenen Ursprung zu wahren?

Wegen Covid-19 musste die Künstlerin leider eine geplante Ausstellung absagen. Doch ihre Bilder kann man im Sommer 2021 im Gemeindehaus   Birmenstorf / AG besichtigen.

Nathalie Detsch Southworth ist glücklich verheiratet, hat 2 Kinder und einen Hund namens Oscar. Sie ist ist 49 Jahre alt.

www.nathaliedetsch.ch

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