92 Prozent der Vorfälle verlaufen tödlich – Betroffene Kanadier sind vor allem junge Männer
In Ontario stehen 68 Prozent der Todesfälle in Zusammenhang mit Selbstverletzungen durch Schusswaffen. Am häufigsten betroffen sind ältere Männer in ländlichen Regionen. Dies beweist die Notwendigkeit gezielter Präventionsmaßnahmen, wie sie Forscher des St. Michael’s Hospital http://stmichaelshospital.com fordern.
Umfangreiche Datenanalyse
In der Laufzeit der Studie waren 2009 Verletzungen selbst verursacht. Das entspricht laut Studienleiter David Gomez einer Verletzung alle drei Tage. 92 Prozent dieser Verletzungen waren tödlich. In Kanada werden nicht tödliche Verletzungen in Zusammenhang mit Schusswaffen großteils nicht erfasst. Um Verletzungen und Todesfälle aufgrund von Schusswaffen zu verstehen, haben die Forscher die Daten aller Einwohner von Ontario mit einer gültigen OHIP-Nummer analysiert, die zwischen 2002 und 2016 durch eine Schusswaffe verletzt wurden oder starben. OHIP steht für «Ontario Healt Insurance Plan» und damit für die Krankenversicherung.
Auch Entlassungsunterlagen der Krankenhäuser und Sterberegister wurden genutzt, um die Verletzungen den Kategorien Angriff, Versehen, Selbstverletzung und unbestimmte Umstände zuzuordnen. Verletzungen in Zusammenhang mit Angriffen waren für 40 Prozent der nicht tödlichen Verletzungen und 25 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Junge Männer in einkommensschwachen Vierteln waren in dieser Gruppe überrepräsentiert. Verletzungen und Todesfälle waren in ländlichen Gebieten häufiger als in der Stadt. Verantwortlich dafür sind höhere Zahlen bei Selbstverletzungen. Die Verletzungsmuster variierten je nach Alter. Angriffe waren bei 15- bis 34-Jährigen am häufigsten. Selbstverletzungen traten am häufigsten bei Menschen über 45 Jahren auf.
Zahlen sind Schwankungen unterworfen
Fünf der zehn «Census Divisions» mit den höchsten Verletzungszahlen durch Angriffe lagen in der Greater Toronto Area und Hamilton. Verletzungen mit Schusswaffen wiesen im Laufe der Zeit Unterschiede auf. 2005/06 kam es mit 4,71 pro 100.000 zu einem Höhepunkt. Danach sanken die Zahlen wieder, um in den letzten beiden Jahren der Studie wieder auf 3,51 pro 100.000 in den Jahren 2015/16 anzusteigen. Beide Höchstwerte standen in Zusammenhang mit Angriffen. Die erfasste Gesamtzahl der Selbstverletzungen wies geringere Schwankungen auf. Die Forschungsergebnisse wurden in «CMAJ» veröffentlicht.